Caesars Truppen erreichten in der Militärexpedition gegen die Germanen den Rhein und sahen eine Überquerung mittels Schiffen als zu gefährlich an. Außerdem befand Caesar eine solche Art der Überquerung nicht der Würde des römischen Volkes entsprechend. Die Truppen begannen nun im Frühsommer des Jahres 55 v. Chr. – nach Caesars Beschreibung in nur zehn Tagen – eine Rheinbrücke zu bauen.
Die Lage der Brücke ist unbekannt. Vermutungen, die Brücke habe sich 11 km südlich von Bonn befunden, konnten nicht bestätigt werden. Vielmehr wurden 1885 im Rhein bei Neuwied mit einem Bagger Eichenpfähle aus dem Fluss geborgen, deren Alter auf Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bestimmt werden konnte, sodass die Brücke auch im Raum Neuwied vermutet wird.
Etwa 50 Joche trugen die Brückenkonstruktion. Die zugespitzten Baumstämme wurden mit einem Rammgerät, das sich vermutlich auf einem Floß befand, in den Grund des Rheins getrieben. Um dem Druck der Strömung standhalten zu können, befanden sich an den Seiten Schrägpfähle. Die Fahrbahn war neun Meter breit, mit Erde und Reisig bedeckt und bestand aus Baumstämmen und Holzbohlen, die quer zum Fluss lagen. Die außerordentlich kurze angegebene Bauzeit von nur zehn Tagen (dies schließt auch das Fällen und Bearbeiten der Bäume sowie Beschaffung sämtlicher Materialien ein) lässt vermuten, dass rund um die Uhr gearbeitet wurde.
Die römischen Truppen bestanden aus zwei Legionen. Eine Sicherungstruppe bewachte das Bauwerk, nachdem die Legionen über den Rhein gebracht waren, um weiter nach Germanien vorzudringen. Vom Bau der Brücke waren nach Caesars Beschreibung die Germanen so beeindruckt, dass sie ihre Dörfer verließen und in die Wälder flüchteten. Nach nur 18 Tagen im Feindesland und der Zerstörung einiger Dörfer gab Caesar den Befehl zum Rückzug über den Rhein. Nachdem alle Truppen die Brücke überquert hatten, wurde sie sofort wieder zerstört.
Für Caesar war nicht nur die Strafexpedition nach Germanien ein voller Erfolg, sondern auch der Bau der Rheinbrücke. So wurde eindrucksvoll die römische Macht demonstriert und die technisch-strategische Meisterleistung vermehrte das Ansehen Caesars in Rom.
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