Nein, es ist kein Kona Stinky! Das Giant XTC NRS4 aus dem Jahre 2003 war ein auf Cross-Country-Racing ausgelegtes Fully aus einer Zeit wo es die Bezeichnungen All-Mountain oder Enduro noch gar nicht gab. Mit dem Original hat dieses Bike aber nichts mehr zu tun. Außer den 3 Rahmenteilen ist wirklich nichts mehr vom Original. Nach einem ersten Umbau 2009 (Gabel, Laufräder und Bremsen) folgte im Winter 2011/2012 die Radikalkur. Das Bike wurde komplett zerlegt, der Rahmen entlackt, Macken herausgeschliffen und dann der Rahmen in schwarz Pulver-beschichtet. Das Design des Rahmens und der Anbauteile orientiert sich an den DeeMax Laufrädern, die ich mir 2009 zusammen mit der Domain 318 angeschafft hatte.
Aus den ursprünglich 100mm Federweg vorne und 90mm hinten wurden stattliche 160mm vorne und 160mm hinten bei gleichzeitig optimierter Hinterbaukinematik. Dennoch wurde die eigentliche Rahmengeometrie weitestgehend beibehalten. Die Herausforderung dabei war, dem Hinterbau so viel Federweg wie möglich zu entlocken und gleichzeitig ein fahrbares Rad zu erhalten. Höhere Federwege ließen sich letztlich nur durch eine veränderte Übersetzung an der Wippe realisieren. Also wurde CAD-unterstützt der Hinterbau simuliert und daraus eine neue Wippe konstruiert. Diese wurden dann aus Aluminium gelasert.
Dabei ergab sich aber ein Problem: Die Dämpferaufnahme und Wippenaufnahme am Rahmen ließen sich nur schwerlich verändern, was zur Folge hatte, das weiterhin nur ein Dämpfer mit mageren 165mm Einbaulänge verbaut werden konnte. Dämpfer dieser Abmessungen sind aber üblicherweise nicht für Federwege weit jenseits der 100mm ausgelegt. Die Lösung: Ein RockShox Monarch Dämpfer, der bis zum Anschlag mit 22bar aufgepumpt ist, wird durch eine in Durchmesser und Federhärte individuell angepasste Stahlfeder unterstützt. Ferner wurde die Dämpfer-Kennlinie des Monarch sowie die Ölmenge an die neuen Anforderungen hin eingestellt. Das Ergebnis: Die Feder-Kombi aus Solo-Air-Kammer und Stahlfeder arbeitet in der richtigen Härte und der Öldämpfer dämpft auch wuchtige Schläge sauber weg.
Vor dem Pulverbeschichten wurden am Oberrohr alle Aufnahmen zur Zugführung entfernt. Ich habe mir einen Kunststoff-Zugführungskanal angefertigt, der alle Züge sicher und vor allem sauber vom Lenker zum Sattel führt. Von dort verteilen sie sich zu ihren jeweiligen Zielen. Die Sattelstützenaufnahme wurde abgeflext so weit es eben ging um die Sattelstütze so tief wie möglich einsetzen zu können und damit den Sattel maximalst möglich absenken zu können. Seit Anfang dieses Jahres fahre ich UST Tubeless Reifen direkt auf den UST-Felgen - kann ich jedem nur empfehlen, funktioniert super ohne viel Aufwand.
Diese Enduro-taugliche Giant NRS durfte so ziemlich einzigartig sein (wer mag kann ja mal nach Giant NRS 4 googlen und vergleichen). Bei abgesenkter Gabel (120mm) und ca. 40mm Hinterbau-Sag durch das Fahrergewicht entspricht die Rahmengeometrie in etwa der des Originalbikes und so sind dann auch die Fahreigenschaften noch sehr ausgewogen. Bei ausgedrehter Gabel, tiefem Sattel kommt mit dem breiten Lenker leichtes downhill-feeling auf.
Die Anbauteile sind sicherlich nicht "best of market", es wurde vielmehr auf ein ausgewogenes Preis/Leistungsverhälnis geachtet. Stabilität ist mir wichtiger als das letzte Gramm Gewichtsersparnis. Mit seinen 15kg Gewicht ist das Bike daher sicherlich kein Leichtgewicht. Aber ich komme die Berge noch ganz gut hoch und hab runter ne Menge Spass. Von entspannten Tages-Touren bis hin zu Endurorennen und leichten Bikepark-Einsätzen leistet es mir treue Dienste.
erstmal menien Respekt an jeden, der sich an so ein Projekt ranmacht. Allerdings lasse ich hier einfach mal konstruktive Kritik
- Durch Deinen Umbau hast nicht nur deutlich mehr Federweg, sondern auch eine gewalitge Geometrieveräderung. Dein Lenkkopfwinkel sieht wirklich sehr steil aus. Das in Verbindung mit dem wirklich hohem Tretlager lässtm ich vermuten, dass man bei höheren Geschwindigkeiten sich sehr unwohl auf dem Radl führt.
-60 mm mehr Federweg am Heck sorgen auch dafür, dass man veränderte Antriebseinfüsse hat. Ob der Einfluss hier so groß ist, dass man das beim Kurbeln merkt kann ich schlecht abschätzen
-Die Wippe kann man auch in schön machen Mal davon abgesehen, das ein 8 mm Alublech stabiler und Steifer ist als 4 Bleche á 2 mm min einander Verschraubt.
-Beim Dämpfer bin ich etwas unschlüssig. Dachte erst s wäre n Scherzbike bis ich die beschreibung gelesen habe. Naja, die Federrate magst du jetzt zwar angepasst haben, aber das innenleben des Dämpfers ist nicht für die Kräfte ausgelegt, die durch die geänderte Übersetzung anstehen. Über den Daumen überschlagen sinds ja 60 % mehr Kräfte, die die Dämpfung beim ein- sowie ausfedern bewältigen muss. Wahrsheinlich wirds nur ein kurzer Spaß
Alles in allem bitte das hier nicht destruktiv auffassen, ja? Ich denke du hast einigses an Kohle für die Anbuateile (Gabel, LRS, Stütze, etc) ausgegeben. Da wird sich sicherlich ein Rahmen finden, der Deinen Bedürfnissen gerecht wird
Bei dem Bild und der Teileliste habe ich das ganze für einen schlechten Scherz gehalten. Die Beschreibung dazu zeigt aber, dass du dir wohl doch mehr Gedanken gemacht hast, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Respekt vor deiner Arbeit, optisch und technisch kann mich das Rad jedoch nicht überzeugen.
erstmal menien Respekt an jeden, der sich an so ein Projekt ranmacht. Allerdings lasse ich hier einfach mal konstruktive Kritik
- Durch Deinen Umbau hast nicht nur deutlich mehr Federweg, sondern auch eine gewalitge Geometrieveräderung. Dein Lenkkopfwinkel sieht wirklich sehr steil aus. Das in Verbindung mit dem wirklich hohem Tretlager lässtm ich vermuten, dass man bei höheren Geschwindigkeiten sich sehr unwohl auf dem Radl führt.
-60 mm mehr Federweg am Heck sorgen auch dafür, dass man veränderte Antriebseinfüsse hat. Ob der Einfluss hier so groß ist, dass man das beim Kurbeln merkt kann ich schlecht abschätzen
-Die Wippe kann man auch in schön machen
-Beim Dämpfer bin ich etwas unschlüssig. Dachte erst s wäre n Scherzbike bis ich die beschreibung gelesen habe. Naja, die Federrate magst du jetzt zwar angepasst haben, aber das innenleben des Dämpfers ist nicht für die Kräfte ausgelegt, die durch die geänderte Übersetzung anstehen. Über den Daumen überschlagen sinds ja 60 % mehr Kräfte, die die Dämpfung beim ein- sowie ausfedern bewältigen muss. Wahrsheinlich wirds nur ein kurzer Spaß
Alles in allem bitte das hier nicht destruktiv auffassen, ja? Ich denke du hast einigses an Kohle für die Anbuateile (Gabel, LRS, Stütze, etc) ausgegeben. Da wird sich sicherlich ein Rahmen finden, der Deinen Bedürfnissen gerecht wird
Cheers Micha
Respekt vor deiner Arbeit, optisch und technisch kann mich das Rad jedoch nicht überzeugen.