Eine äußerst seltene Sehenswürdigkeit gab es am Sylvenstein im Herbst/Winter 2015 zu sehen. Anlässlich der Bauarbeiten am Seeablauf war der Pegel des Sylvensteinspeichers auf ein Minimalniveau abgesenkt. Dabei kamen die Grundmauern des 1957 gefluteten, malerisch gelegenen Dorfs Fall zum Vorschein. Nach dem Bau des Staudamms versank damals der ganze Ort in den Fluten der Isar auf Nimmerwiedersehen. Mit seinen Höfen, Holzer- und Köhlerhütten, der Marienkapelle mit Pfarrhaus, der Schule und der Gastwirtschaft. Die Bewohner räumten die Häuser und trugen sie sogar bis auf die Grundmauern ab, da sie meist aus Holz bestanden und Baumaterial zu dieser Zeit rar war. Samt neuer Kirche zog das ganze Dorf 800 Meter weiter südlich an die neue Straße nach Vorderriß wo es noch heute steht.
Der Stausee befindet sich dort wo sich früher die drei Flüsse Isar, Dürrach und Walchen vereinigten und als Isar durch die Engstelle am Sylvenstein Richtung Lenggries flossen. Der Sylvensteinstausee wurde von 1954 bis 1959 zum Hochwasserschutz im Isartal sowie zur Energiegewinnung mit zwei Wasserkraftwerken am Damm gebaut. Ohne das enorme Fassungsvermögen des Sees könnte bei großen Hochwasserereignissen wie 1999, 2005 und 2013 der Münchner Marienplatz bis zu einem Meter unter Wasser stehen. Die Bauarbeiten am Damm sind sehr zeitintensiv und umfassen mehere Bauabschnitte: 1994-2001 drei Meter Dammerhöhung, 2011-2015 zusätzliche Dichtungswand und Einbau eines 180 m langen Kontrollgangs in den Damm zur Sickerwasserkontrolle, 2015-2018 Erneuerung von Betriebseinrichtungen in den Felsflanken am Damm. Insgesamt werden bei den Bauarbeiten 24 Millionen Euro am Damm verbaut.
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