... und nicht nur im garten, wie ich aus gut unterrichteter quelle weiss Sollten die böcke hier mal wieder aussterben, müssten wir also nicht mehr unbedingt im park des Vittorio Emanuele wildern gehen
Nach einer von Generation zu Generation mündlich überlieferten Erzählung, wohnte vor vielen Jahren beim Munt Pers ein weibliches Wesen von unmenschlicher Schönheit. Dort, wo eingefasst von Felsentürmen und grossen Geröllhalden ein tiefblauer See die Sonne widerspiegelte. Hier pflegte das herrliche Weib, so wie es Gott (oder wer auch immer) geschaffen hatte, ein erfrischendes Bad zu nehmen. Und hier wollte es das Schicksal, dass es einige wenige Male von jungen Jägern flüchtig erblickt wurde. Kurze, fliehenden Momente reichten aus, um die Jäger ganz vernarrt und unvorsichtig werden zu lassen. Einige folgten der verlockenden Schönheit, die stets von einer Gämsherde bewacht war, über die Felsen bis hinüber zu ihrem Felsenschloss. Was dann dort geschah, weiss niemand. Denn ein Jäger nach dem anderen verschwand und verlor sich am Munt Pers. Keiner kam zurück. Auch Aratsch nicht, ein stattlicher Jüngling aus dem Dorf. Überall wurde vergeblich nach ihm gesucht und schliesslich musste man annehmen, er sei in die Gletscherbrüche am Pers gefallen oder irgendwo abgestürzt. Dann geschah Erstaunliches. Wer sich damals bei Einbruch der Nacht in der Region des Bernina-Massivs aufhielt, hörte vom Winde getragen eine Klagestimme folgende drei Worte ausrufen "mort ais Aratsch", was so viel heisst wie "Aratsch ist tot" und der Ursprung des Namens Morteratsch ist. War es die hübsche Teufelin Diavolezza, die wegen ihrer unfassbaren Schönheit mehrere Jünglinge in den Tod gerissen hatte? Beklagte sie den Tod Aratschs? Der Sage nach ja. So überliefert sie weiter, dass Diavolezza keine Ruhe fand, bis der Gletscher vorrückte und die ganze Alp bis hinunter ins Tal mit Eis und Geröll zugedeckt war. Danach wurde sie nie mehr gehört oder gesehen. Was nicht unbedingt heisst, dass sie nicht mehr hier ist ...
Superschön eingefangen, dort wäre ich jetzt auch gerne
Sollten die böcke hier mal wieder aussterben, müssten wir also nicht mehr unbedingt im park des Vittorio Emanuele wildern gehen